Fort Biennale 01. Im Körper der Sprache
Zeitraum
06. Juli – 10. November 2024
Altınstark, Özlem Altın, Ellinor Aurora Aasgaard & Zayne Armstrong, Gianfranco Baruchello, Alighiero Boetti, melanie bonajo, Alexandra Cardenas, Max Castlunger, Carlfriedrich Claus, Roberta Dapunt, Tracey Emin, Ian Hamilton Finlay, Sylvie Fleury, Julia Frank, Chiara Fumai, Siggi Hofer, Hannes Hoelzl, Roni Horn, Brigitte Kowanz, Sophia Mairer, Beatrice Marchi, Nadja Verena Marcin, Maurizio Nannucci, Bruce Nauman, Masatoshi Noguchi, Sunny Pfalzer, Caroline Profanter, Egon Rusina, Toni Schmale, Berty Skuber, Lawrence Weiner, Karin Welponer, Jörg Zemmler
Kuratiert von Ulrike Buck und Margareth Kaserer
In the Body of Language Im Körper der Sprache Nel corpo del linguaggio beschreibt in drei Sprachen eine Umgebung, die mit dieser Kunstbiennale erkundet wird und gleichzeitig den Zustand unserer Existenz in der Unmöglichkeit, das Geistige vom Körperlichen zu trennen. Auch wenn Sprache letztlich beschränkt ist auf eine Übersetzung der inneren Erfahrung und Erkenntnis, so lässt sich in ihr der mitteilbare Teil unseres Erlebens und Begreifens der Welt ausdrücken. Sprache ist Mittel zur Teilhabe und trägt revolutionäres Potential. Sie baut Welten in uns und um uns herum, schafft Verbindungen und Abgrenzungen. Dabei ist sie lebendig und in ständiger Bewegung – in ihr bilden sich die politisch-gesellschaftlichen Umbrüche der Zeit (ab).
Für die erste Ausgabe der Fort Biennale in der Festung Franzensfeste haben die Kuratorinnen Ulrike Buck und Margareth Kaserer Kunstschaffende verschiedener Generationen aus der Region und weit darüber hinaus eingeladen, die vielfältigen Dimensionen von Sprache in Identitäts- und Körperpolitiken, digitaler, menschlicher, interspecies und nicht-linguistischer Kommunikation zu erforschen: In den weitläufigen steinernen Gewölben werden unter anderem Installationen von melanie bonajo, Toni Schmale und Özlem Altin gezeigt. Wir bewegen uns vom Nest der Muttersprache in die Netze schwesterlicher (Wahlfamilien)Verbundenheit und werden daran erinnert, Empathie und Bewusstsein für das uns Umgebende und das Fragile aufzubringen. Der Angst wird mit Transformation begegnet. Während Alexandra Cardenas und Nadja Verena Marcin den Algorithmen Feminismus beibringen, nehmen uns Beatrice Marchi, Sophia Mairer, Karin Welponer und Egon Rusina auf fantastische Landschafts- und Körperreisen mit. Neben solchen eigens für die Biennale produzierten oder ausgewählten zeitgenössischen Arbeiten und Projekten werden Werke der neueren Kunstgeschichte aus der Sammlung Museion gezeigt, darunter Arbeiten von Tracey Emin, Roni Horn, Alighiero Boetti und Brigitte Kowanz. Begleitet wird die Ausstellung von einem Programm mit Musik, Performances, Workshops und Lesungen, sowie einem Biennale-Buch, das vom venezianischen Kunstbuchverlag bruno gestaltet wird.
Gelegen am trans-alpinen Brennerpass, trafen am Austragungsort der Fort Biennale immer schon verschiedene Sprachen und Kulturen aufeinander. Diese Sprachenvielfalt inspirierte das Thema der Fort Biennale 01: “Im Körper der Sprache” wird die ehemalige Architektur der Kontrolle zum Inkubator unmittelbarer und unwahrscheinlicher sinnlicher Begegnungen und Synergien. Wenn Sprache einen Körper hat, so hat sie auch Zellen, Organe, Nervenbahnen, Synapsen, Lippen und Zähne.
Fotos: Tiberio Sorvillo
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